Meilemer Anzeiger, 7. März 2003 Link Archiv Meilemer Anzeiger

Golfplatz "light" ob Meilen

Die Planungen gehen weiter

Vor drei Jahren hatten die ursprünglichen Initianten die Vision verfolgt, im Raum Toggwil ob Meilen die "schönste Golfanlage Europas" zu bauen.

Obwohl es bis im Frühling 2002 tatsächlich gelungen war, knapp 80 Hektaren Land für das Vorhaben mit Pachtverträgen zu sichern, beschlossen die Initianten ihr Projekt zu sistieren, weil sich abzeichnete, dass es sich ohne Abstriche nicht würde realisieren lassen.

Am 1. Oktober 2002 fand sich jedoch eine neue Trägerschaft für das Projekt. Die Zürisee Golf AG verfolgt laut eigenem Bekunden einen anderen Ansatz als die ursprünglichen Initianten. Geplant ist eine naturnahe Golfanlage mit viel Ausgleichsflächen, einem öffentlichen Gehwegnetz und Biotopen. "Harmonie statt Gigantismus" präsentiert das neue Team um Franz Scherrer aus Zürich als Credo.

Wie vorgesehen haben die Initianten des neuen Projekts per Ende 2002 die Bestandesaufnahme abgeschlossen und wollen im März 2003 erste Planskizzen vorlegen. Gleichzeitig wird ein Finanzierungskonzept ausgearbeitet. Im Herbst und Winter führten die Golfbegeisterten Gespräche mit Repräsentanten von Meilen und Herrliberg, mit Vertretern der Schutzverbände, mit Interessengruppen wie den Schützen, den Jägern, den Reitern, der Pfadi, der Modellfluggruppe, dem Quartierverein Feldmeilen, dem Verkehrsverein Meilen und anderen, um abzuklären, auf welche Umstände bei der Planung eines Golfplatzes Rücksicht zu nehmen ist.

Naturschutznahe Kreise befürchten offenbar eine zu intensive Nutzung des Areals. Doch hat sich gezeigt, dass ein Vorteil für die Natur in der Langfristigkeit des Projekts liegen könnte. Die Zürisee Golf AG plant, ihre Pachtverträge mit den einzelnen Landeigentümern über 70 Jahre abzuschliessen. Falls die Zahl und Qualität der naturnahen Flächen verbindlich gesichert werden kann, würde dies aus Sicht des Naturnetzes Pfannenstiel gegenüber der heutigen Situation eine Verbesserung darstellen, erklärt die Zürisee Golf AG.

Bis im Frühjahr wird der Architekt Jean Dardelet aus Egg auch erstmals konkrete planerische Möglichkeiten aufzeigen, "wie der Golfsport gedeihen kann, ohne verschiedene andere Nutzungsansprüche einzuschränken", wie die Golf AG sagt.

Ein grosser Erfolg ist vom Förderverein zu melden, der Mitte Oktober 2002 gegründet worden ist, um die Golf AG bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Der Verein zählt mittlerweile mehr als 500 Mitglieder vor allem aus Gemeinden am rechten Zürichseeufer. Geplant ist, dass der Verein dank seiner breiten Mitgliederbasis zu einem Ansprechpartner für Behörden, Verbände, Interessenten und Betroffene wird.(zvg)