NZZ, 3. Oktober 2002

Revitalisierte Golfplatzpläne

Zürisee Golf AG in neuen Händen

pem. Das in den späten neunziger Jahren mit viel Trara lancierte "schönste Golfprojekt Kontinentaleuropas" ist vor fünf Monaten "sistiert" worden, wird nun aber doch in gestutzter Form weitergetrieben. Gemäss einer Mitteilung der Zürisee Golf AG haben die seinerzeitigen Golfplatzinitianten, die am Pfannenstiel einen 18-Loch-Championship-Platz sowie eine 9-Loch-Übungsanlage realisieren wollten, einer neuen Trägerschaft Platz gemacht.

Diese möchte nun auf einem knapp 80 Hektaren grossen Gelände oberhalb der Gemeinden Meilen und Herrliberg eine nach eigenem Bekunden üppig durchgrünte und möglichst naturnahe 18-Loch-Anlage erstellen. Die 80 Hektaren sind Landflächen, die die dortigen Landeigentümer den seinerzeitigen Golfplatzinitianten mündlich oder auch bereits schriftlich zugesagt hatten. Deren Projekt erstreckte sich auf einer Fläche von 170 Hektaren, scheiterte aber letztlich am Unwillen einiger Landbesitzer, ihren Grund und Boden für den Golfsport zur Verfügung zu stellen.

Die neue Trägerschaft wird gebildet von einem guten Dutzend Leuten, die zu den Gründungsmitgliedern der Zürisee Golf AG zählten, seinerzeit Kapital für die umfangreichen Planungsarbeiten zur Verfügung stellten und sich nun weiter für die Sache einsetzen wollen.

In der Mitteilung werden als treibende Kräfte Franz Scherrer, Inhaber einer PR-Agentur in Kilchberg, sowie der Zürcher Anwalt Alexander Vögele, seines Zeichens Präsident des Golfclubs Goldenberg, genannt. Wie Franz Scherrer auf Anfrage erklärte, hat die neue Initiantengruppe dem "Gigantismus" abgeschworen, den das seinerzeitige Projekt auszeichnete.

Derzeit lägen noch keine konkreten Projektideen vor. Man wolle gemeinschaftlich mit Behörden, Anwohnern, mit den involvierten Bauern und Pächtern sowie Naturschutzkreisen vorwärts schreiten. Zeitdruck herrsche nicht.