Zürichsee-Zeitung, 3. Oktober 2003, Seite 9

FDP Küsnacht enttäuscht vom Gemeinderat

Küsnacht: Dem Golfplatzprojekt am Pfannenstiel sei eine Chance zu geben. Deshalb ist die FDP Küsnacht enttäuscht über die Reaktion des Gemeinderates Küsnacht, der sich an dieser Stelle gegen das Projekt aussprach.

Die Wogen um den geplanten Golfplatz in Meilen/Herrliberg schlagen bereit jetzt grosse Wellen. Eine aktive Gegnerschaft versucht mit allen Mitteln, die Realisierung zu verhindern und scheut sich auch nicht, nach Ansicht der FDP undemokratische Methoden anzuwenden. Dabei hat sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht einmal der Zweckverband Zürcher Planungsgruppe Pfannenstiel (ZPP) zum Projekt geäussert.

Direkte Information

Um sich direkt über das Vorhaben zu informieren, hat der Vorstand der FDP Küsnacht deshalb die Vertreter der Zürisee Golf AG eingeladen. Ausführliches Informationsmaterial, umfangreiche Abklärungen und ein transparentes Verhalten der Initianten bewogen den Vorstand, dem Projekt wohlwollend gegenüber zu stehen und die weitere Entwicklung genauestens zu verfolgen. Eine definitive Unterstützung soll jedoch nicht vor der Stellungnahme der ZPP erfolgen.

Gemeinderat lehnt den Bau ab

Enttäuscht zeigte sich jedoch der Vorstand über das Verhalten des Küsnachter Gemeinderates. Mit Unverständnis wurde die in der "Zürichsee-Zeitung" veröffentlichte Medienmitteilung zur Kenntnis genommen, wonach der Gemeinderat den Bau des Golfplatzes ablehnt. Es ist eher ungewöhnlich, dass sich eine politische Gemeinde, die nicht direkt von einem Projekt betroffen ist, sich vor dem Entscheid der ZPP öffentlich dazu äussert.

"Hüftschuss" des Gemeinderates

Die dazu vom Gemeinderat gemachten Begründungen sind wohl als Hüftschuss einzustufen. Ohne sich detailliert bei den Initianten erkundigt zu haben, wird von einem fehlenden Bedarfsnachweis und einer Unvereinbarkeit mit den Interessen des Natur- und Heimatschutzes gesprochen. Etwas professionellere Abklärungen und Rücksprachen dürfen von einem Gemeinderat durchaus erwartet werden, findet der Küsnachter FDP-Vorstand. (fdp)